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Bürgerrechte & Polizei/CILIP 86 (1/2007)

abstand

Redaktionsmitteilung


Liebe LeserInnen, das Titelbild dieser Zeitschrift zeigt nicht etwa einen ihrer Redakteure, wie er kurz vor Abschluss des Heftes depressiv zu werden droht. Es handelt sich vielmehr um eines der vielen Fotos, die das "Programm Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder" (ProPK) auf seiner Homepage (www.polizei-beratung.de) zum kostenlosen Herunterladen anbietet, wofür wir hiermit herzlich danken. Eingeladen zum Download sind insbesondere Medienschaffende und andere Multiplikatoren, die damit die polizeiliche Präventionsidee weitervermitteln sollen. "Drogen" lautet der Titel dieses Bildes, und "die sind gefährlich" seine Botschaft. Die Biederkeit und Moralinsäure der angebotenen Warnungen dürfte dafür sorgen, dass sie selbst vermittelt über Dritte kaum das angestrebte Publikum erreichen.

Der Präventionsgedanke hatte im vergangenen Jahrzehnt erneut Konjunktur. Lokale Präventionsräte wurden aufgebaut, polizeiliche PräventionsspezialistInnen wurden berufen. Die Idee genießt in der Öffentlichkeit vor allem deshalb ein großes Wohlwollen, weil "vorbeugen besser als bohren" ist und Prävention nach Sozialarbeit und damit freundlicher klingt als Repression und Strafrecht.

Selbst in der kommunalen Kriminalprävention gehören Kontrolle, Überwachung, Vertreibung von Unerwünschten und zuweilen "konsequentes Durchgreifen" zum Repertoire. Der repressive Charakter von Prävention wird spätestens bei den Auswüchsen der Terrorismusprävention deutlich.

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Mit dem Thema der "internationalen Terrorismusbekämpfung" wird sich Bürgerrechte & Polizei/CILIP auch im Schwerpunkt der nächsten Ausgabe befassen. Dabei wird es nicht nur um die polizeilichen und geheimdienstlichen Praktiken gehen, sondern ebenfalls um die Frage, was die diversen Untersuchungsausschüsse auf europäischer und nationaler Ebene darüber herausgefunden haben.




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© Bürgerrechte & Polizei/CILIP 2007
HTML-Auszeichnung: Martina Kant
Erstellt am 05.05.2007 - letzte Änderung am 04.06.2007